Das Kap Tripiti auf Gavdos (auch Kap Trypiti oder auf Griechisch Ακρωτήρι Τρυπητής / Akrotíri Trypitís genannt) bildet den südlichsten Punkt Kontinentaleuropas. Der Name rührt von den drei Bögen an der Stelle – wobei man, wenn man ehrlich ist, eher nur den einen großen Bogen als solchen vom nahegelegenen Strand aus erkennt.
Für Wanderer oder andere Interessierte ist das Kap Tripiti ein beliebtes Ausflugsziel auf Gavdos. Ist es doch etwas sehr besonderes, einmal in seinem Leben am südlichsten Punkt Europas zu stehen – ähnlich wie bei einem Besuch am Nordkap in Norwegen.
Wanderung nach Tripiti
Zum Kap führen einige Wanderwege. Der wohl üblichste Weg (ca. 4,5 km lang) beginnt im kleinen Ort Vatsiana zunächst entlang einer staubigen Schotterpiste. Wer ein Auto mit auf Gavdos hat und sich traut, kann diese Piste noch 1 – 1,5 km entlang fahren, um dann sein Gefährt am Straßenrand zu parken. Die Stelle, an der man besser seinen Wagen stehenlässt, ist gut erkennbar. Von hier aus folgt man der Piste erstmal zu Fuß bergab.
Nach etwa 800 Meter gelangt man dann an eine Weggabelung. Hier hält man sich rechts und folgt der Piste weitere 800 m bis man zu den verlassenen alten Steinhäusern gelangt.
Kleine Rast
Nebenan gibt es eine gute Gelegenheit, um unterhalb eines Schatten spendenden Baumes eine kleine Rast zu machen und die Aussicht auf den Strand von Tripiti zu genießen.
Ab hier haben auch die geländegängigsten Autos keine Chance mehr weiterzukommen. Weiter geht es erstmal die in Stein gehauenen Stufen herunter in Richtung Strand. Man folgt nun einfach dem gut erkennbaren Pfad, der einen durch den kleinen Wald und an dem Flussbett entlang führt.
Nach fast einem Kilometer kommt man am Ende des Weges an einem dem Ufer vorgelagerten Salzsee.
Angekommen am Ziel
Am Meer angekommen sieht man dann auch schon rechts den südlichsten Zipfel Europas, dem Kap Tripiti. Nach wenigen Minuten und wenigen Höhenmetern gelangt man dann auch zu der Sehenswürdigkeit, dem Stuhl und der Kompassrose. Mit etwas Glück, hat man diesen Ort auch eine Weile für sich alleine und kann über das Meer Richtung Libyen gucken und in Gedanken versinken. Für mich ein ganz bedeutsamer Ort, der mich sicher nicht das letzte Mal gesehen hat.
Wissenswertes
Außer zu Fuß kommt man zu dem Ort bzw. auch dem Tripiti Strand Gavdos noch mit dem Boot hin. Der Strand eignet sich wunderbar für eine Abkühlung. Dadurch, dass es sich hier um eine natürliche Bucht handelt, ist die Strömung an dieser Stelle auch noch gering. Vorsicht ist in jedem Fall angeraten, ganz von abraten würde ich vom Versuch, durch eines der Torbögen zu schwimmen. Mit der Meeresströmung der Libyschen See sollte man vorsichtig sein!
In der üblichen Ferienzeit ist der Ort auch beliebtes Ziel für Jüngere, die an dem Strand etwas feiern und auch übernachten / campen. Zelte werden hier auch hin und wieder aufgeschlagen, daran stört sich m.W. niemand weiter. Andere Unterkünfte gibt es allerdings keine in direkter Nachbarschaft.
Wichtig zu wissen ist auch, dass es hier weit und breit keine Möglichkeit einzukaufen gibt. Genügen Verpflegung und vor allem Wasser oder andere geeignete Getränke für die warme Jahreszeit, sollte man dabei haben. Ebenso sollte einem klar sein, dass der Mobilfunkempfang am südlichsten Ort Europas nicht selbstverständlich ist – wobei ein wenig Digital Detox auch mal ganz nett ist.